Inhalt:
Das Schröpfen stellt eine sehr alte Reiztherapie dar und zählt zudem zu den ausleitenden Verfahren. Das Schröpfen gilt als eine der ältesten apparatgestützten Therapieformen überhaupt. Es finden sich daher viele Darstellungen mit Schröpfköpfen, vom Altertum, über das Mittelalter, bis in die Neuzeit der Medizingeschichte.
Für diese Methode werden mehrere, glockenförmige Kuppeln, auf dem Rücken aufgesetzt, um darin ein Vakuum zu erzeugen. Das Ziel dieses Ab- und Ausleitungsverfahren ist es, krankmachende Substanzen oder schädliche Stoffe aus dem Körper zu entfernen.
Zusätzlich verbessert sich der Lymphfluss, die lokale Durchblutung und der Stoffwechsel im geschröpften Hautareal. Ebenso dient es der Lockerung von regionalen Verspannungen und Verhärtungen. All diese positiven Nebeneffekte können dazu beitragen bestehende Schmerzen zu lindern.
Als Reiztherapie werden über die Reflexzonen des Rückens innere Organe und Organsysteme angesprochen, so lassen sich diese positiv beeinflussen. Weiterhin kann durch das Schröpfen eine Anregung des Immunsystems oder eine Harmonisierung des Nervensystems erfolgen.
Wie läuft eine Behandlung ab
Nach der Anamnese kann das unblutige Schröpfen oder eine Schöpfkopfmassage zur Anwendung kommen.
Beim unblutigen Schöpfen wird im Schröpfkopf, mit einem manuellen Gummiball, ein Unterdruck erzeugt. Der Schröpfkopf bleibt anschließend so lange auf der Haut, bis darin eine rot-bläuliche Hautverfärbung entsteht.
Bei der Schröpfkopfmassage wird der Rücken mit Öl eingerieben. Dies ermöglicht ein anschließendes manuelles Gleiten der Schröpfköpfe. So lassen sich weitreichende Reflexzonen oder ganze Hautareale behandeln.
Anwendungsbereiche/Indikationen
Das Schröpfen ist eine bewährte Behandlungsmethode bei:
- Abwehrschwäche
- Asthma bronchiale
- Bluthochdruck oder niedriger Blutdruck
- Bronchitis
- Depressive Verstimmungen
- Entzündliche Prozesse
- Erektionsstörungen
- Gallenerkrankungen (ausgenommen organische Ursachen)
- Herzbeschwerden (ausgenommen organische Ursachen)
- Hexenschuss
- Hormonelles Ungleichgewicht
- Kopfschmerz
- Lebererkrankungen
- Lungenemphysem
- Menstruationsbeschwerden
- Migräne
- Mittelohrentzündung
- Müdigkeit (chronische Form)
- Muskelverspannungen
- Nervenschmerzen
- Nierenerkrankungen
- Oberbauchbeschwerden
- Osteoporoseschmerzen
- Rückenschmerzen
- Schwäche (chronische Form)
- Unfruchtbarkeit
- Weichteilrheumatismus
- Verdauungsstörungen
- Wechseljahrsbeschwerden