Die Milz ist Teil unseres Lymphsystems und sie als entbehrlich zu halten, tut ihr Unrecht. Sie reinigt unser Blut, hat eine wichtige Funktion in der Infektabwehr und unterstützt die Leber in deren Entgiftungsfunktion.
In der östlichen Medizin wird der Milz zurecht eine große Bedeutung zugemessen. Anders als in der westlichen Medizin, in der der Milz eine eher enthaltsame Behandlung zukommt. Im Mittelalter erfuhr sie dagegen auch im Westen mehr Zuwendung: Nach der Viersäftelehre war die Milz für das Gleichgewicht der „Schwarzen Galle“ im Körper verantwortlich. Eine Fehlfunktion führte demnach zu Melancholie und Furchtsamkeit.
Da Leber, Knochenmark und die anderen lymphatischen Organe die Funktion der Milz übernehmen können, kann man zwar ohne sie überleben. Dennoch ist sie nicht unbedeutend. So steigt die Anfälligkeit für bakterielle Infekte nach einer Milzentnahme, im Fachjargon Splenektomie genannt. Außerdem nimmt die Gerinnungsneigung des Blutes zu, was wiederum die Thrombosegefahr erhöht. Da die Blutfilterfunktion mit Fehlen der Milz reduziert wird, erhöht sich auch die Anzahl fehlerhafter roter Blutkörperchen. Schadstoffe, Bakterien, Blutgerinnsel und alte fehlerhafte Blutkörperchen können nicht mehr so gut entfernt werden.
Selbst erkrankt die Milz eher selten, wenn bilden sich Zysten oder Tumore. Viel öfters wird die Milz durch andere Erkrankungen negativ beeinflusst. Das Pfeiffersche-Drüsenfieber, Leukämie, Leberschäden, Stoffwechselstörungen und auch Unfallfolgen lassen die Milz anschwellen und können zum lebensbedrohlichen Milzriss führen.
In der Kräuterheilkunde gibt es nur wenige Pflanzen, die die Milz stärken und schützen. Meist besitzen diese Pflanzen eine blutreinigende Wirkung, stärken das Immunsystem oder unterstützen die Leber. Wegwarte etwa wurde von dem aus dem Mittelalter stammenden Botaniker und Arzt Hieronymus Bock gegen eine verstopfte Milz empfohlen. Auch die Hirschzunge – eine Streifenfarnart – galt als wichtiges Milzheilmittel. Heute steht sie unter Naturschutz und muss aus der Apotheke bezogen werden. Getrocknet wird es dreimal täglich als Tee getrunken. Brennnesseltee über mehrere Wochen getrunken, schwemmt Harnsäure und weitere Abfälle des Stoffwechsels aus und unterstützt die Milzfunktion.
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