Im Rahmen der Umweltdebatte werden immer wieder die Stickoxide und Feinstaub angesprochen. Diese werden unter anderem durch Verbrennungsmotoren ausgestoßen und der Mensch nimmt diese Stoffe in der Folge auf. Welche Wirkung steckt nun aber hinter diesen Stoffen?
Das Stickstoffdioxid (NO₂) zählt zu den ätzenden Reizgasen und hat eine schädigende Wirkung auf unser Schleimhautgewebe. Dieses Gewebe befindet sich im gesamten Atemtrakt. Es gibt auch weitere Stickstoffoxide, NO₂ steht jedoch momentan im Vordergrund, da es nach aktuellen Erkenntnissen die größte schädigende Wirkung hat. Nach der Inhalation führt das NO₂ zu Entzündungsreaktionen in unseren Atemwegen, hierdurch wird auch die Reizwirkung anderer Luftschadstoffe zusätzlich verstärkt.
Weitergehend können dann Beschwerden wie Atemnot, Husten, Bronchitis und Lungenödeme auftreten. Ebenso steigt die Infektanfälligkeit der Atemwege und auch die Lungenfunktion kann sich verschlechtern. Wenn die Atemwege, durch die oben genannten Beschwerden betroffen sind, kann zudem auch die Empfindlichkeit gegenüber lnhalations-Allergien zunehmen. Menschen die bereits vorgeschädigte Atemwege haben, leiden verhältnismäßig stärker unter der Wirkung des NO₂.
Das NO₂ zählt zudem zu den wichtigsten Bestandteilen der Stoffmischung, welche als Feinstaub bezeichnet wird.
Ein weiteres aus dem Feinstaub bekanntes Stickoxid ist das Stickstoffmonoxid, dieses reagiert im Vergleich zu NO₂ in geringerem Maße am Schleimhautgewebe der Lunge. Es hat jedoch eine systemische Wirkung im Körper. Stickstoffmonoxid beeinflusst die Blutgefäßspannung, z. B. Gefäßerweiterung (sog. vasodilatationseffekt) und erhöht durch die externe Aufnahme auch die Menge des körpereigens gebildeten Botenstoff NO.
Die Statistik zeigt die Folgen auf: Bei hohen Messwerten zur Feinstaub-Konzentration werden mehr Menschen wegen Atemwegserkrankungen ins Krankenhaus eingewiesen. Auch eine Zunahme der Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der Sterblichkeit kann beobachtet werden. Weiterhin gilt es als erwiesen, dass eine chronisch erhöhte Feinstaubbelastung zu mehr Herz-/Kreislauf- und Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung führt und die Lebenserwartung weiter verkürzt.
Welche Maßnahmen gibt es, um diesem Problem zu begegnen. Wie so oft ist im Endergebnis der Mensch (als Verbraucher) selbst der größte Feinstauberzeuger. Denn zum Beispiel, während die Autoindustrie bereits dem Umstieg auf Elektrofahrzeuge eingeleitet hat, steigt paradoxerweise die Nachfrage auf SUVs, Jeeps und weitere große Fahrzeugklassen mit konventionellen Verbrennungsmotoren weiterhin an.
Bildquelle: Bild von Klaus Hausmann auf Pixabay, Lizenzfreie und kostenlose Bilder