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Bei vielen Menschen schlägt der Winter mit seinen dunklen Zeiten vermehrt auf das Gemüt. Melancholie, Niedergeschlagenheit, Lustlosigkeit und Traurigkeit nehmen zu, genauso wie Antriebslosigkeit und der Rückzug in die eigenen vier Wände. Sind diese Symptome auf mindestens zwei aufeinander folgenden Wintern bzw. Herbsten beobachtbar, so wird zunehmend die Diagnose saisonal abhängige Depression, im Volksmund Winterblues, gestellt.
Historisch gesehen, ist diese Phase ein Überbleibsel des Winterschlafs – der menschliche Körper geht in den Energiesparmodus. Menschheitsgeschichtlich erklären Experten, die den Winterblues nicht für eine echte Depression halten, den Rückzug aus der Kälte, die Unlust zur Arbeit und das „Anfuttern von Winterspeck“. Früher mussten die Menschen zusehen, wie sie die Kälte überstehen. Was früher sinnvoll war, ist es heute jedoch keineswegs mehr. Selbst wenn diese Meinungen recht behalten sollten, leiden viele Menschen dennoch unter den Symptomen, diese sollten unbedingt ernst genommen werden, da aus einer depressiven Verstimmung eine ernsthafte Depression werden kann.
Winterblues = Depression?
Als eher seltene Form der Depression verschwindet der Winterblues typischerwiese im Frühjahr wieder und unterscheidet sich in drei Symptomen von den anderen Depressionsformen:
• Das Schlafbedürfnis ist erhöht, dennoch sind die Betroffenen müde.
• Ein Heißhunger auf Süßes ist zu beobachten, besonders auf Kohlenhydrate und Schokolade, was wiederum zu einer Gewichtszunahme führt.
• Schlaf-, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust sind meist bei den typischen Depressionen zu beobachten
Treffen eine saisonal abhängige Depression und eine andere depressive Störung aufeinander, können sich die Symptome vermischen, was eine Diagnosestellung erschwert.
Bei der Vermutung auf eine Depression sollte diese daher fachmännisch abgeklärt werden, damit eine optimale Behandlung je nach Depressionsform eingeleitet werden kann. Eine Möglichkeit die Winterdepression in leichter bis mittelschwerer Ausprägung zu behandeln, stellt die Lichttherapie dar. Stützend kann eine Psychotherapie sinnvoll sein. Vor allem bei schweren Formen kommt zusätzlich eine Psychotherapie und Antidepressiva zum Einsatz.
Was ist eine Lichttherapie?
Eine Lichttherapie mit 10.000 Lux kann laut einer Studie aus 2016 auch bei depressiven Episoden die keinen jahreszeitlichen Bezug aufweisen wirksam sein. Eine Kombination mit Antidepressiva zeigte stellenweise dabei noch nachhaltigere Ergebnisse.
An schönen Sommertagen bekommen wir 100.000 Lux, im Winter nur 7000 und im Büro stellen uns die Lampen nur 500 bis 600 Lux zur Verfügung. Kein Wunder, dass uns im Winter etwas fehlt.
Die Ergebnisse der Lichttherapie bei saisonal abhängigen Depression sprechen für sich: 6-9 von 10 Patienten erleben bei einer Lichttherapie innerhalb von 2-3 Wochen eine Verbesserung ihrer Symptome. Diese Therapieform kann, muss aber nicht helfen. Daher sollte sie durch einen Fachmann begleitet werden, damit bei gleichbleibender Symptomatik andere Therapierichtungen eingeschlagen werden können.
Bereits eine halbe Stunde Lichttherapie bei 10.000 Lux am Tag kann ausreichend sein. Ist die Leuchtleistung nicht so hell, wird die Behandlungszeit entsprechend verlängert. Geraten wird, die Lichtdusche morgens zwischen 7:00 Uhr und 10:00 Uhr zu nehmen. Vorher ist meist keine gute Zeit, da hier bei den meisten Menschen der Tag-Nacht-Rhythmus in die falsche Richtung verschoben und es zu einer Art Jetlag kommen kann.
Die Zusammenarbeit der körpereigenen Hormone Melatonin und Serotonin wird durch das Licht gesteuert. Der Serotoninspiegel – unser Glückshormon – steigt durch die Zufuhr von Sonnenlicht, was sich positiv auf unsere Stimmung auswirkt. Im Gegensatz zum Serotonin wird Melatonin – das Schlaf- oder Dunkelhormon – im Dunkeln ausgeschüttet. Daher kann Sonnen- und Sonnenähnliches-Licht unsere Stimmung aufhellen, während ein Mangel an Licht Auswirkungen auf unsere Stimmung haben kann.
Winterdepressionen als Auslöser anderer Depressionformen
Depressionen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen, 5 % der Bevölkerung, also etwa 4 Millionen Menschen, leiden akut in Deutschland an einer Depression. Viele Betroffene werden mit ihren Beschwerden nicht ernst genommen, auch gestehen Viele sich ihre seelischen Probleme selbst nicht ein. Dabei ist laut einer WHO-Studie Depression die Erkrankung, welche die Lebensqualität am meisten beeinträchtigt. Jährlich erkranken 1 bis 2 von 100 Personen in Deutschland an einer Depression, 16 – 20% leiden im Lebensverlauf etwa einmal an einer Depression. Gerade bei jungen Menschen nehmen Depressionen zu, 50% erkranken vor dem 31. Lebensjahr. Neben der Alzheimer-Krankheit sind Depressionen bei Älteren die häufigste psychische Störung. Nach Schätzungen der WHO werden Depressionen bereits 2020 neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu den häufigsten Erkrankungen zählen.
Erschwerend kommt hinzu, dass Depressionen nicht selten mit weiteren psychischen Störungen vergesellschaftet auftreten. Vor allem jüngere Menschen versuchen so ihre seelischen Probleme mit Alkohol, Zigaretten und Drogen zu regulieren. Ohne professionelle Hilfe rutschen sie so immer tiefer in die Depression. Auch Angst- und Panikstörungen sind klassische Begleiter einer Depression, lassen sich allerdings, wie auch die Depression, gut behandeln.
Selbstverständlich können Sie die Lichtteraphie über den Konflikraum V.Knoth ist der Naturheilpraxis-Hainzell ab sofort nutzen.
Bildquelle: Bild von Tommy Olsson auf Pixabay, Lizenzfreie und kostenlose Bilder
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