Die Haut – Mehr als nur eine Grenz- und Kontaktstelle

Wussten Sie, dass die Haut sowohl flächen- und gewichtsmäßig unser größtes Organ darstellt? In Zahlen ausgedrückt verfügt sie über eine Fläche von ca. 1,7m² Fläche und bildet rund 16% unseres Körpergewichtes aus. Unsere Haut ist sowohl flächen- als auch gewichtsmäßig unser größtes Organ und hat daher auch eine Vielzahl an Aufgaben zu erfüllen. Das hierbei Fehler und Probleme auftreten können, bleibt nicht aus. Erfahren Sie hier mehr über die Aufgaben der Haut und wie Fehlfunktionen behandelt werden können.

Zunächst einmal ist unsere Haut ein Hüllorgan, das alles was darunter liegt, von der Umwelt zu beiden Seiten abgrenzt. So verhindert die Haut, dass einerseits schädliche Substanzen und Allergene hinein und andererseits Wasser und Elektrolyte in zu großen Mengen aus dem Körper hinaus gelangen. Gleichzeitig ist sie in dieser Funktion eine Kontaktstelle zur Außenwelt und somit die erste Verteidigungslinie unseres Immunsystems. Hierbei ist es besonders wichtig, dass die Haut zwischen guten und schädlichen Mikroorganismen unterscheiden kann. Denn unsere Haut wird auch von nützlichen Mikroorganismen besiedelt. Sie übernimmt wichtige Stoffwechsel- und Sekretionsvorgänge, um unser inneres Milieu zu entlasten. Ist diese Barrierefunktion bzw. das nicht unterscheiden können von guten und schädlichen Mikroorganismen gestört, können diverse Krankheiten entstehen. Weiter ist die Haut an der Hormonbildung beteiligt und kann über den Tastsinn kommunizieren.

Aufgrund dieser Komplexität der Haut, sollte bei Hauterkrankungen die Haut nicht als isoliertes Organ wahrgenommen werden, sondern auch eventuelle innere Abläufe im Körper berücksichtigt werden. So kann es sich lohnen, auch den psychischen Zustand, sowie den Zustand von Immunsystem, Darm, Leber und Nieren zu betrachten. Diesem ganzheitlichen Ansatz möchten wir in der Naturheilpraxis-Hainzell, begleitet durch den psychotherapeutischen Ansatz des Konfliktraumes gerecht werden.

Gerade in einem ganzheitlichen Gesundheitsansatz stehen Körper und Seele in einem engen Zusammenhang.

Eine europäische Studie der Deutschen Gesellschaft für psychosomatische Medizin aus dem Jahr 2014 belegt, dass fast jede dritte Hauterkrankung mit einem psychischen Problem in Zusammenhang steht. Wenn Sie unter einer Nesselsucht (Urtikaria) leiden, haben Sie vielleicht schon an sich beobachtet, dass Sie Ihre Emotion Wut oft unterdrücken. Oder haben Sie viel Stress und leiden unter Neurodermitis? Innerhalb der Studie, an der 3600 Probanden teilnahmen, konnte belegt werden, dass 29% der Hauterkrankten auch an einer psychischen Erkrankung leiden. In der Kontrollgruppe ohne Hauterkrankungen waren es dagegen nur 16%. Außerdem wurde festgestellt, dass Depressionen bei Hauterkrankungen mehr als doppelt so häufig vorkommen und Angsterkrankungen und Suizidgedanken anderthalbmal so oft vorkamen, im Vergleich zu der Kontrollgruppe. Auch bei allergischen Erkrankungen der Haut gebe es immer mehr Hinweise auf seelische Ursachen.

Bisher werden als Ursache Neuropeptide, dabei handelt es sich um Botenstoffe, angenommen, die durch die Nervenbahnen zu den Organen gelangen und dort Entzündungen verstärken.

Auch wenn unsere Seele nicht ursächlich für jede Hauterkrankung ist, unsere Haut zeigt Gefühle: So löst Furcht bei uns eine Gänsehaut aus, wenn wir uns erschrecken erblassen wir oder erröten vor Scham. So zeigt sich das Wechselspiel zwischen Seele und Körper besonders deutlich auf unserer Haut. So können uns emotional und psychisch nicht verarbeitete Konflikte krank machen und zu sogenannten psychosomatischen Beschwerden führen.

Doch keine Angst: Ist ein Zusammenhang zwischen einer Hauterkrankung und einem seelischen Problem wahrscheinlich, müssen Sie keine jahrelange Psychoanalyse machen. Meist ist es schon hilfreich, innerhalb einer Verhaltenstherapie, als Einzel-, Familien- oder Gruppensitzungen durchführbar, Methoden zur Entspannung und Techniken zur Selbstkontrolle zu erlernen. Auch ein Stressbewältigungstraining kann hilfreich sein.