Das mein Sohn eine Nahrungsmittelunverträglichkeit haben sollte, wollte ich erst gar nicht wahrhaben. Oder treffender gesagt: ich wollte einfach nicht, dass mein kleiner Sohn, gerade 9 Monate, auf bestimmte Lebensmittel verzichten oder auf – zum Glück – mittlerweile zahlreich vorhandene Alternativen zurückgreifen soll. Doch es gibt Dinge, die können wir als Eltern einfach nicht beeinflussen. Und dass er „nur“ Laktose nicht zu vertragen scheint, ist heute ja auch nichts Außergewöhnliches. Dennoch hat mich diese Tatsache etwas betrübt.
Angefangen hat es damit, dass wir ein paar Wochen nach dem 8. Lebensmonat – der uns als frühster Zeitpunkt empfohlen wurde – angefangen haben unserem Sohn Kuhmilch zu geben. Da er neben Brei auch gerne feste Kost zu sich nimmt, hat er schon vorher feste Nahrung bekommen und beim Backen von z.B. Babywaffeln habe ich bis dahin auf pflanzliche Milch zurückgegriffen. Was sollte also schiefgehen, wenn ich noch ein paar Wochen länger mit der Kuhmilch warte und auf „Nummer Sicher“ gehe. Er hat dann angefangen sein Babymüsli mit Kuhmilch zu essen und abends ein Brot mit Frischkäse. Das war es auch schon. Und auf einmal wurde er tagsüber anhänglicher, ich durfte nicht aus seinem Blickfeld gehen und er quengelte oft.
Letzteres war ich von ihm überhaupt nicht gewöhnt. Einen Entwicklungssprung habe ich ausgeschlossen – den letzten hatte er gerade hinter sich gebracht. Dann ist er abends nur schwer eingeschlafen. Das allabendliche Einschlafritual zog sich teilweise 3 Stunden in die Länge. Er wollte sich bewegen und kam auf dem Arm nicht zur Ruhe. Dann konnte er auch tagsüber seine gewohnten Schläfchen kaum mehr halten. Ein Kreislauf begann. Hinzu kamen mehrere Durchfälle am Tag und Blähungen, was er bisher auch nie hatte. Der Kinderarzt empfiehl uns Schonkost.
Ebenso machten wir einen Termin in der Naturheilpraxis-Hainzell, im Gespräch stellte der Heilpraktiker einen Zusammenhang mit der zuvor eingeführten Kuhmilch her. So fingen wir an ein Ernährungstagebuch zu schreiben und die Kuhmilch wegzulassen bzw. durch laktosefreie Milch zu ersetzen. Außerdem empfahl der Heilpraktiker spezielle Darmbakterien, um die Darmflora auszugleichen. Und es war kaum zu glauben, von Tag zu Tag wurde unser kleiner Sohn wieder „der Alte“. Die Verdauung regulierte sich, er quengelt kaum noch und spielt auch wieder einige Zeit friedlich alleine. Es kann sein, dass durch die Gabe der Darmbakterien sich die Darmflora wieder so aufarbeiten kann, dass unser Kleiner irgendwann auch wieder gewisse Mengen an Kuhmilch verträgt, doch dieser Versuch hat noch etwas Zeit. Und bis dahin kann er ganz unbesorgt bei den gemeinsamen Mahlzeiten fröhlich und selbstständig zugreifen.
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